Via Lentia

Chorwochenende in Raabs an der Thaya

(13. – 16. Apr 2013)

April 20th, 2013 | Posted by TP in Archiv

Bericht einer Ehemaligen

Ein weiteres Chorwochenende ist fast vorbei. 32 begeisterte Sänger und Innen vier Tage in der JuFa Raabs an der Thaya. Und ich Oldie – ehemaliges Chormitglied – mittendrin … als Begleitperson, versteht sich. Vier Tage lang Proben, Lernen, Essen, Schlafen, nicht zu vergessen der Marsch zur gesungenen Messe in Raabs, der Nachtspaziergang, der legendäre Spieleabend und die doppelte Mitternachts-Geburtstagsparty! Oder neuentstandene ‚Insider‘ wie „Unicorn“ oder „Theiner miz Thaya“. Und immer wieder kommt die Frage der Jüngeren: „Wie ist es, als Begleitung mit zu sein? Ist das nicht langweilig?“.

Da kam die Idee! „Hey, Jessi! Schreib du doch einen Bericht!“. So sitz‘ ich nun am letzten Nachmittag da und lausche dem Ergebnis harten Arbeitens, stundenlangen Lieder-Lernens, Notenlesens, Textverstehens und -Interpretierens. Der Chor singt sein neuerlerntes Repertoire für das Sommersemester … und ich bin begeistert!

Wenn man sechs Jahre lang gewohnt war, etwas zu machen, fällt es kaum auf, was man eigentlich damit geleistet hat. Da ich jetzt als ‚Außenstehende‘ mit bin und die Rolle der Beobachterin eingenommen habe, bin ich erstaunt und fasziniert! Das, was am Anfang des Chorwochenendes nach schrägen und unzusammenhängenden Melodien, Harmonien und Tönen klang, hat Form angenommen; das ewige Proben hat sich ausgezahlt!

Und trotz des enormen Energieverbrauchs (an keinem Tag unter sechs Stunden Proben und drei Stunden Lernen – und wenig Schlaf) stehen alle noch da und singen Gesualdo, Distler oder Nystedt, als wäre es das Leichteste, was sie je getan hätten. Wenn ich so in den Chor schaue, sehe ich kein einziges müdes oder erschöpftes Gesicht. Ganz im Gegenteil! Man kann die Präsenz und die Aufmerksamkeit, die Motivation und die Energie fast körperlich spüren; sogar bei den Jüngsten im Chor. Woher nehmen die bloß die Kraft?! Natürlich: Lernstunden, Essenspausen und das Abendprogramm sorgen für Abwechslung. Beim Lernen herrscht volle Konzentration (mit rund 30 Leuten in einem Raum), nach dem Essen verschwindet ein Teil auf‘s Fußballfeld, ein anderer schwirrt in der Herberge herum und ein letzter begnügt sich mit Sonnentanken draußen. Trotzdem ist bewundernswert, nicht nur was da so alles geschafft wird, sondern auch mit welcher Einstellung alle dahinterstehen, auch wenn es den meisten wahrscheinlich gar nicht bewusst ist.

Nein, langweilig war es keineswegs! Ich habe die Zeit am Chorwochenende mit dem Chor und allem D’rumherum mehr als genossen. So eine Stimmung bekommt man sonst kaum mit!

Jessi

Fotos: Jessi

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